Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit
Der Name SABRA ist einerseits Akronym für „Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit, Beratung bei Rassismus und Antisemitismus“, andererseits der hebräische Begriff für Kaktusfeige, welcher auch als Bezeichnung für in Israel geborene Jüdinnen*Juden verwendet wird. SABRA arbeitet schwerpunktmäßig zu Antisemitismus und ist eine zivilgesellschaftliche Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit des Landes Nordrhein-Westfalen. SABRA befindet sich in Trägerschaft der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf und wird durch das Landesministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration gefördert.
Die Arbeit von SABRA umfasst insbesondere Einzelfallberatung für Betroffene von Antisemitismus (NRW-weit) und Rassismus (Stadt Düsseldorf), antisemitismuskritische Präventions- und Bildungsarbeit sowie Netzwerk- und Gremienarbeit auf kommunaler, Landes- und Bundesebene.
Ein wichtiger Bestandteil ihrer Bildungsarbeit mit vielfältigen Angeboten und Projekten ist MALMAD, der virtuelle Methodenkoffer gegen Antisemitismus und der mobile Escape Room “Fixing the Boat – Finding Identity”. Weiterhin wird die Arbeit von SABRA im Rahmen der Kooperationsvereinbarung des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalens und der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf durch die Abordnung von drei Lehrkräften unterstützt.
2020 veröffentlichte SABRA die kooperativ erstellte Studie „Antisemitismus in NRW – Wahrnehmungen und Erfahrungen jüdischer Menschen“, die eine wichtige Grundlage für die Errichtung der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Nordrhein-Westfalen (RIAS NRW) wurde.
Unser Selbstverständnis
Als zivilgesellschaftliche Organisation in jüdischer Trägerschaft ist es das zentrale Anliegen von SABRA, jüdische Perspektiven, insbesondere zum Thema Antisemitismus, in allen relevanten Bereichen einzubringen und dafür zu sensibilisieren. Dies umfasst neben der Rücksichtnahme auf jüdische Feiertage und religiöse wie kulturelle Traditionen auch eine Bekämpfung jeglicher Formen von Antisemitismus in allen politischen und gesellschaftlichen Milieus. Insbesondere das Phänomen des israelbezogenen Antisemitismus als milieuübergreifende Integrationsideologie ist hier aktuell von besonderer Bedeutung. Ein differenziertes Verständnis von Antisemitismus insgesamt erfordert dabei eine klare analytische Abgrenzung von Rassismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, ohne dass die entsprechenden Phänomene dadurch relativiert oder bagatellisiert werden sollen.
Für die antisemitismuskritische Bildungsarbeit und alle anderen Arbeitsbereiche von SABRA bildet die Arbeitsdefinition Antisemitismus der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) eine wesentliche Grundlage. Eine Zusammenarbeit mit Einzelpersonen oder Organisationen, welche das in der IHRA-Arbeitsdefinition Antisemitismus zum Ausdruck kommende, differenzierte Verständnis von Antisemitismus nicht anerkennen, ist ausgeschlossen.SABRA setzt sich uneingeschränkt für das Existenz- und Selbstverteidigungsrecht sowie die Souveränität Israels als jüdischer, demokratischer Staat ein.
Team
Wir sind ein multiprofessionell aufgestelltes Team. Von Kunst- und Kulturpädagogik über Politikwissenschaften hin zur Philosophie und Geschichtswissenschaft: Unsere interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglicht es uns, immer neue Zugänge zur Arbeit gegen Antisemitismus zu erfinden.
Leitung und Koordination:
Sebastian Mohr
Teamleiter von SABRA und verantwortlich für die fachliche Beratung.
Beratung – Für Betroffene:
Clemens Hötzel
Zuständig für die Beratungsarbeit von SABRA. Darüber hinaus ist er in der antisemitismuskritischen Bildung sowie Netzwerk- und Gremienarbeit aktiv.
Ruth Chechelnizki
Beraterin in der Antidiskriminierungsarbeit bei Antisemitismus und Rassismus. Sie spricht Deutsch, Russisch und Englisch.
Katja Kuklinski
Beraterin in der Antidiskriminierungsarbeit bei Antisemitismus und Rassismus. Sie spricht Deutsch, Russisch und Englisch.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Navina Verheyen
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation.
Bildungsangebote – Für Schulen und ZfsL:
Florian Beer
Experte für antisemitismuskritische Schulentwicklungsarbeit.
Jürko Ufert
Referent für antisemitismuskritische Bildungsarbeit im Schulwesen. Er ist zuständig für den Austausch mit und die Sensibilisierung/Qualifizierung von Multiplikator*innen und Kooperationspartner*innen.
Projekte:
Rina Rosenberg
Kreativkoordinatorin in der Bildungsarbeit. Sie ist für die Präventionsprojekte “8×2 Jüdische Perspektiven” und den mobilen Escape Room “Fixing the Boat – Finding Identity” zuständig.
Detlef David Bauszus
Fachreferent zum Thema Antisemitismus im Projekt für digitale Selbstlernmodule für Lehrkräfte und Lehrbeauftragter für Politikwissenschaft an der Universität Duisburg-Essen.
Ina Holev
Bildungsreferentin für die inhaltliche Konzeption von digitalen Selbstlernmodulen für Lehrkräfte. Sie gestaltet Workshops und Vorträge.
Stefan Vennmann
Bildungsreferent im Projekt für digitale Selbstlernmodule für Lehrkräfte.