Fachtag zu antisemitismuskritischer Jugendarbeit
Wie kann man Antisemitismus in der Jugendarbeit entgegentreten und junge Menschen dazu empowern, sich dagegen einzusetzen? Unter dem Motto Wissen. Erkennen. Handeln fand unser sechster Fachtag in der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf statt. Ziel war es, Praktiker*innen aus verschiedenen Bereichen der Jugendarbeit zu versammeln und ihnen die Möglichkeit zur Vernetzung geben. Gleichzeitig boten diverse Workshops Werkzeuge für die Arbeit mit Jugendlichen.
Verwaltungsdirektor Bert Römgens und Ministerin Josefine Paul begrüßten die anwesenden Praktiker*innen und betonten die Relevanz der Jugendarbeit in NRW.


Mit der einleitenden Keynote „Antisemitische Einstellungen unter Jugendlichen“ zeigte Prof. Dr. Heiko Beyer auf, dass Antisemitismus auch unter jungen Menschen stark verbreitet ist. Insbesondere der israelbezogene Antisemitismus ist unter den 16-18-Jährigen vertreten. Gerade Verschwörungstheorien wirken als Eingangstor für antisemitische Einstellungen.
Theresa Lehmann, Mitarbeiterin bei der Amadeu Antonio Stiftung, erklärte den Anwesenden welche Formen Antisemitismus auf TikTok annehmen kann. Da gerade junge Menschen die Plattform nutzen, ist besonders hier die Prävention gefragt. Wie diese eingesetzt werden kann, wurde im Vortrag deutlich. Auch stellte Theresa Lehmann das neue Projekt „shift & tell“ vor, das mit einer Kurzvideoreihe über Antisemitismus aufklären will.


Am Nachmittag hieß es schließlich für die Teilnehmer*innen selbst aktiv zu werden. In der Workshopphase gab es die Wahl zwischen vier spannenden Themenfeldern:
Im Workshop „Escape Room und kreative Bildungsansätze“ stellte Rina Rosenberg (SABRA) den Teilnehmer*innen nicht nur das Konzept des Escape Rooms vor. Außerdem konnten alle den frischgebackenen zweiten Escape Room besichtigen und die Atmosphäre an Bord kennenlernen.
Simon Rumlich (Con.Act) erarbeitete mit den Teilnehmenden seines Workshops die Frage: Antisemitismus oder Israelkritik? Anhand von ausgewählten Bildern erarbeiteten die Teilnehmer*innen die Erscheinungsformen von israelbezogenem Antisemitismus und diskutierten Handlungsmöglichkeiten gegen dieses Phänomen.
Gleichzeitig stellte Saskia Lanser vom Projekt Plan P (AJS) rechtliche Konsequenzen in der Jugendarbeit vor. Die Teilnehmenden hatten hier insbesondere die Möglichkeit, die Grundlagen des Kinder- und Jugendschutzes zu vertiefen.
Auch im Workshop der Fachstelle Türkischer Rechtsextremismus konnten viele Fragen geklärt werden. Hier wurde nicht nur die neu gegründete Fachstelle vorgestellt, sondern auch die verschiedenen Darstellungsformen des türkischen Rechtsextremismus wie zum Beispiel Symbole und Organisationsformen.



Im abschließenden Podiumsgespräch erörterten wir gemeinsam mit den Expert*innen Saskia Lanser (AJS), Ilana Gluz (Makkabi Deutschland) und Sebastian Werner (Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit) die Herausforderungen und Potentiale der antisemitismuskritischen Jugendarbeit.
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten, die unser Team tatkräftig bei der Vorbereitung und Durchführung des Fachtags unterstützt haben! Mit über 80 Teilnehmenden aus ganz NRW war der Tag für alle Beteiligten ein großer Erfolg.






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