Antisemitismusprävention in Schulen kann nur dann wirksam sein, wenn sie zweierlei verbindet: die direkte Auseinandersetzung mit antisemitischen Vorfällen und die indirekte Prävention durch die Vermittlung lebendiger jüdischer Tradition. Auf diesem Ansatz beruht das neue Fortbildungsformat „Direkte und indirekte Prävention im schulischen Kontext“, das SABRA gemeinsam mit der Alten Synagoge Essen entwickelt hat.
Initiiert wurde die Kooperation von Dr. Anton Hieke, zuständig für wissenschaftliche Projekte und Bildungsarbeit an der Alten Synagoge Essen, und Jürko Ufert, Referent für antisemitismuskritische Bildungsarbeit bei SABRA. Eingeladen waren Lehrkräfte, Lehramtsstudierende sowie Multiplikator*innen aus Schulsozialarbeit, Psychologie und weiteren pädagogischen Bereichen in NRW. Die vierstündige Fortbildung ist kostenfrei und praxisorientiert.
Auftaktveranstaltungen in Düsseldorf und Essen
Die Pilotveranstaltungen fanden am 3. September 2025 in Düsseldorf (Jüdische Gemeinde Düsseldorf mit Synagogenführung) und am 17. September 2025 in Essen (Alte Synagoge Essen mit Synagogenführung) statt. Rund 50 Teilnehmende nutzten die Gelegenheit zu Austausch und Vernetzung. Besonders erfreulich: Yonatan Weizman vom Zentralrat der Juden in Deutschland nahm an der Düsseldorfer Veranstaltung teil. Auch die Presse zeigte großes Interesse am neuen Format.
Inhalte der Fortbildung
Im ersten Teil beantwortete Jürko Ufert (SABRA) die Frage: „Was tun gegen Antisemitismus in der Schule?“ Er machte deutlich, wie dringend Schulen angesichts des massiven Anstiegs antisemitischer Vorfälle seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel handeln müssen. Anhand von Unterrichtsmaterialien, Fallbeispielen und klaren Handlungsleitlinien zeigte er, wie Lehrkräfte Antisemitismus wirksam begegnen können.
Der zweite Teil widmete sich der indirekten Prävention. Dr. Anton Hieke (Alte Synagoge Essen) betonte, dass Schüler*innen Judentum oft nur über den Holocaust wahrnehmen. Umso wichtiger sei es, jüdische Kultur, Geschichte und Tradition sichtbar zu machen. Er stellte Wege vor, wie sich jüdisches Leben im Unterricht vermitteln lässt – als positive Ergänzung zu Erinnerungskultur und direkter Prävention.


Stimmen der Teilnehmenden
„Großartig, lehrreich, informativ, anregend, ermutigend.“
„Guter Mix aus Theorie & Praxis, sehr sympathische Referenten.“
„Tip top! Indirekte Prävention war toll! Kompakter Vortrag insgesamt! Mag ich.“
„Sehr informative und gute Veranstaltung; tolle Moderatoren; Aspekt, dass die Vermittlung der jüdischen Traditionen und Brauchtümer indirekte Arbeit gegen Antisemitismus ist; war super.“
„Sehr gut, die praktischen Phasen waren hilfreich und einfach in den Schulalltag (oder pol. Bildungskontext) zu integrieren.“
Auch der Presse blieb das neue Format nicht verborgen:
Ausblick
Das starke Feedback ist für uns Bestätigung und Ansporn zugleich. Das Format ist ab sofort frei buchbar. Erste Termine stehen bereits fest – unter anderem in der Akademie Klausenhof, im Kreismuseum Wewelsburg sowie mit dem DGB Bildungswerk NRW.
Wir freuen uns, dass diese Kooperation so erfolgreich gestartet ist, und sind überzeugt: Sie wird auch künftig einen wirksamen Beitrag zur Bekämpfung von Antisemitismus und zur Sichtbarkeit jüdischen Lebens leisten.
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